Einteilung des Kindesalters in drei Lebensalter

Das Mittelalter unterteilte die Lebensalter der Kinder in drei Stufen:

 

1. die Infantia,

2. die Pueritia 

3. die Adolescentia.

 

 

Die Infantia dauerte von der Geburt bis zum Ende des 6. Lebensjahres. Für Prediger dieser Zeit waren die Kinder ab dem 7. Lebensjahr dann nicht mehr vollständig von ihren Eltern abhängig. Aber bis dahin wurden die Eltern ermahnt, sich gut um das abhängige Kind zu kümmern.

 

Die Pueritia dauerte bei Mädchen vom 7. bis zum 12. Lebensjahr und bei Jungen vom 7. bis zum 14. Lebensjahr. Für die Menschen offensichtliche Anzeichen für das Verlassen dieser Entwicklungsstufe war die gute Ausprägung des Sprachvermögens, erweiterte soziale und moralische Empfindungen und das beachtliche logische Denkvermögen. Interessanterweise wurde demnach schon im Mittelalter beobachtet, dass Mädchen in diesem Alter früher reif erscheinen als gleichaltrige Jungen. Nach der Ausprägung dieser Merkmale erachtete man die die Jungen und Mädchen als eigenständige Mitglieder der Gesellschaft und konnte sie verheiraten. Ab dem 12. Jahrhundert konnten sie dann selbst entscheiden, ob sie die Heirat eingingen oder nicht.Ab dem 7. Lebensjahr begann auch für manche Kinder der Schulalltag oder die Ausbildung, wie in den folgenden Absätzen gesondert für Mädchen und Jungen aufgeführt wird.

 

Die Adolescentia, das Jugendalter, setzte ab dem 12. bzw. dem 14. Lebensjahr ein. Viele Autoren sprachen ab diesem Alter von dem vermehrten Drang der Jugendlichen zur Sünde. Ab jetzt durften die Jugendlichen auch die letzte Ölung empfangen, falls sie frühzeitig verstarben.