Finanzgeschäfte

Zum Handel kamen Finanzgeschäfte und ein vielseitiges Engagement in Montanunternehmen. In fast allen europäischen Montanrevieren waren Nürnberger Kaufleute als Unternehmer oder Erzhändler anzutreffen. Schon im 14. Jahrhundert dominierten sie über die 1387 geschlossene Oberpfälzer Hammereinung die Eisenerzförderung und -verarbeitung im "Ruhrgebiet des Mittelalters" (Hegner, Stromer, Zingel)


Im 16. Jahrhundert engagierten sich v. a. die Sitzinger, Behaim, Legrand und Holzschuher in den Revieren Salzburgs, Kärntens und der Steiermark. Im 15. und 16. Jahrhundert beherrschten Nürnberger die Kupferreviere von Kuttenberg in Böhmen sowie um Mansfeld und Gräfenthal in Thüringen (u. a. Groß, Holzschuher, Nützel, Stromer)


Im frühen 17. Jahrhundert dasjenige von Neusohl in der Slowakei (hier v. a. die Nürnberger italienischen Handelsgesellschaften). Die Tetzel beuteten im 16. Jahrhundert Kupferminen auf Kuba aus. In den Silberrevieren des Erzgebirges sowie im böhmischen Joachimsthal waren im 15./16. Jahrhundert u. a. die Imhoff und die Tucher engagiert, im fränkischen und schlesischen Goldrevier um Goldkronach und Breslau die Ayrer und die Tucher. Zinnober und Quecksilber aus den Bergwerken im slowenischen Idria verhandelten Nürnberger Kaufleute v. a. nach Antwerpen und Lyon.


Die Erschöpfung der Erzlager (so v. a. in der Oberpfalz), billigere Erzimporte aus Übersee (amerikanisches Silber) sowie letztendlich der Dreißigjährige Krieg brachten das Engagement Nürnberger Montanunternehmer zum Erliegen.