Symptome

Ruhr (auch Dysenterie) heißt eine fieberhafte Krankheit, die von Schmerzen im Unterleib und häufigem Drang zum Stuhlgang begleitet wird.

 

Jedoch wird bei der Ruhr der Kot im oberen Teil des Darmkanals zurückgehalten und ausgeleert wird nur eine schleimige oder blutige Flüssigkeit.

 

Übertragen wird die Ruhr zumeist über verseuchtes Trinkwasser oder über Fliegen, die den Überträger bspw. aufnehmen, wenn sie sich zuerst auf Kot setzen und sich dann auf Essen setzen und ihn dort abladen, von wo er dann in den Menschen gelangt.Überträger der Ruhr können Amöben oder Bakterien sein.

 

Dementsprechend unterscheidet man auch in Amöbenruhr und Bakterienruhr:

 

Amöbenruhr: 

 

Der Erreger sind Amöben, die sich im menschlichen Dickdarm durch Zellteilung vermehrt.

 

 

Bakterienruhr: 

 

Erreger sind „Shigellen. „Als sehr widerstandsfähige Dauerformen kann der Erreger Zysten bilden und in dieser Form im Dickdarm verbleiben – unter Umständen jahrelang ohne jegliche Krankheitsanzeichen zu verursachen – und wird auch mit dem Stuhl ausgeschieden („Minutaform“).

 

Der Infizierte ist also gleichzeitig Überträger. Die ausgeschiedene Dauerform kann in der Außenwelt monatelang infektiös bleiben.

 

Gefährlich ist vor allem der Wasser- und Elektrolyt-Verlust durch den häufigen, durch Krämpfe begleiteten Stuhlgang, bei dem zumeist Schleim und/oder Blut ausgeschieden werden.

 

In Folge dessen kann es zu Krämpfen, Nierenversagen, Kreislaufkollaps oder Koma kommen. Besonders häufig trat die Ruhr – vor allem im Mittelalter – zu Notzeiten auf.

 

Denn durch die Nahrungsmittelnot war das Immunsystem der Menschen geschwächt, wodurch sich der Körper kaum gegen die eindringenden Erreger selbst wehren konnte.