Nürnberg ist erstmals 1050 als Reichsburg inmitten eines großen Reichsgutkomplexes schriftlich bezeugt. Der Aufstieg der Stadt begann im 12. Jahrhundert unter den Staufern.


1219 erhielten die Nürnberger Bürger ein erstes umfassendes Stadtprivileg.


Im weiteren Verlauf des 13. Jahrhunderts etablierte sich die städtische Selbstverwaltung, und Nürnberg wurde zu einer nur dem Reichsoberhaupt unterstellten Reichsstadt. Darüber hinaus behielt Nürnberg stets eine besondere Beziehung zum Königtum (z. B. Goldene Bulle, Reichskleinodien).


Zwischen 1385 und 1427 wurden die zollerischen Burggrafen aus der Stadt gedrängt.


Dank des Bündnisses mit Bayern-München konnte Nürnberg 1505 sein Territorium deutlich erweitern. Zwischen dem ausgehenden 15. und dem beginnenden 16. Jahrhundert erlebte die Nürnberg – begründet auf Handwerk und Handel - eine große Blüte.


Gleichzeitig erstarrte die Stadt in einem System von fünf sozial strikt voneinander abgegrenzten Ständen. 1525 wurde in Nürnberg als erster Reichsstadt die Reformation eingeführt. Von den Verwüstungen des Dreißigjährigen Kriegs erholte sich die Stadt nur schwer.


Gleichzeitig erstarrten Gesellschaft und Rechtsordnung der Reichsstadt, die sich im 17. und 18. Jahrhundert immer stärker verschuldete. Erst in den 1790er Jahren gelangen mit kaiserlicher Hilfe Reformen, die aber bis zur Annexion durch Bayern 1806 keine große Wirkung mehr entfalten konnten.


In Nürnberg sind uns im Gegensatz zu vergleichbaren Städten keine exakten Bevölkerungszahlen überliefert.


Um die Mitte des 15. Jahrhunderts kann man anhand von Fronlisten bzw. Lebensmittelzuteilungen von einer Bevölkerungszahl von über 20.000 Einwohnern ausgehen.


Das Nürnberger Reichssteuerregister der Lorenzer Stadthälfte von 1497 lässt auf mindestens 28.000 Menschen innerhalb der Stadtmauern und auf mindestens 54.000 Menschen im damals noch eher kleinen Landgebiet der Reichsstadt schließen.


Für die Zeit um 1525 liegen Schätzungen um 30.000 bis 40.000 Einwohner vor, anhand des Getreideverbrauchs in den 1560er Jahren wird von 40.000 bis 50.000 Einwohnern ausgegangen und nach einer Bevölkerungszählung des Nürnberger Rats von 1627 lebten damals 39.128 Einwohner in Nürnberg.


Nürnberg war also damals nach Köln die bevölkerungsreichste Stadt des Reichs.


Nach der endgültigen Etablierung des Patriziats als oligarchischer, wenige Familien umfassender, stadtadeliger Stand im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts sehen wir in Nürnberg eine hierarchisch aufgebaute Fünfständegesellschaft, deren soziale Abgrenzungen durch Titel, Kleidung und Lebensaufwand exakt definiert, deren Übergänge bezüglich Reichtum und Wirtschaftskraft aber fließend waren.


Den ersten Stand bildeten die ratsfähigen Geschlechter, das Patriziat, den zweiten Stand die Großkaufleute des Größeren Rats sowie die bedeutenden Juristenfamilien. Als dritter Stand folgten dann die übrigen Kauf- und Handelsleute des Größeren Rats sowie die acht Ratsherren aus dem Handwerkerstand. Der vierte Stand umfaßte die Kleinhändler und Handwerker des Größeren Rats und schließlich der fünfte Stand alle übrigen Bürger der Stadt.