Als Stauferzeit wird die Epoche des deutschen Mittelalters zwischen dem Kaisertum der salischen Dynastie (Tod Heinrichs V. 1125) und dem Tod des Kaisers Friedrich II. (1250) bzw. der Hinrichtung seines Enkels Konradin in Neapel (1268) bezeichnet. Sie ist in der Reichspolitik geprägt von der Auseinandersetzung des Kaisers Friedrich I. (Barbarossa) mit den oberitalienischen Städten, allen voran mit Mailand, und vom staufisch-welfischen Gegensatz, der nach dem Tod Heinrichs VI. 1198 im Doppelkönigtum des Staufers Philipp von Schwaben und des Welfen Otto von Braunschweig kulminierte. Die Zeit Kaiser Friedrichs II. (1212 – 1245/1250) ist geprägt vom sich schnell steigernden Gegensatz zu Kurie und Papst, der dann zur Absetzung des Kaisers auf dem Konzil von Lyon 1245 und dem darauf folgenden Machtkampf führte.


Kulturell ist die staufische Zeit die Epoche, in der einerseits die Klöster prosperierten, andererseits der Adel insgesamt seine Rolle festigte und zum Teil neu definierte. Vor allem der Reformorden der Zisterzienser erlebt in dieser Zeit einen rasanten Aufstieg. Die schon in salischer Zeit geförderte Ministerialität kann sich als niederer Adel etablieren. Dennoch ist es nicht möglich, der gesamten Zeit einen auch nur annähernd einheitlichen „staufischen“ Charakter abzugewinnen.


Die immer dichter werdenden Kenntnisse über die Zeit verdankt die Forschung nicht zuletzt auch der stetig zunehmenden Verschriftlichung, die auf manchen Gebieten dazu führt, dass aus dieser Zeit überhaupt erst eine halbwegs kontinuierliche schriftliche Überlieferung existiert.


Für die Landesgeschichte bedeutend ist die Wirksamkeit der Staufer als Bauherren von Burgen (im Bild: „Storchenturm“ der ehemaligen Tiefburg in Lahr) sowie als der letzten politisch wirksamen Herzöge von Schwaben.


In der Baukunst zeigt sich durchweg der Charakter des Imperialen, auch in kleineren Anlagen, verdeutlicht durch die Anwendung der Bossen- oder Buckelquader und - auch in der Zeit der beginnenden Gotik - die weiter gepflegte Tradition der strengen Romanik.


Politisch wirksam ist die von den Staufern mit imperialem Glanz ausgestattete Idee des Herzogtums Schwaben auch nach deren Ende in der Mitte des 13. Jahrhunderts. Sowohl der Versuch Rudolfs von Habsburg, nach 1273 das Herzogtum Schwaben wieder zu errichten, als auch der Versuch der Grafen von Württemberg, am Ende des 15. Jahrhunderts an diese Tradition anzuknüpfen, gelangen nicht. Dennoch wurde die staufische Tradition zur Legitimation des württembergischen Staates benutzt.