Ehrenstrafen dienten der öffentlichen Demütigung des Delinquenten.

 

Mit solchen Strafen belegte Personen verloren bei Verurteilung und nach Ausführung der Strafe ihre Ehrbarkeit und somit ihre gesellschaftliche Reputation.

 

Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden – falls vorhanden – dem Verurteilten abgesprochen. Daneben zeigten sich auch wirtschaftliche Folgen.

 

So wurde etwa ein Handwerker, der mit einer Ehrenstrafe belegt wurde, dem Ehrenkodex der Zünfte zufolge ausgeschlossen und verlor somit häufig seine materielle Lebensgrundlage.

 

Keuschheitsgürtel

Ehrenstrafe oder Folter. Dem oder der Verurteilten wurde ein Gürtel umgelegt, der verhinderte, Zugang zu den Genitalien zu bekommen.

 

Pranger

Der Verurteilte wurde am Pranger gefesselt, meist durch Löcher in Holzbrettern, und wurde zur Belustigung auf einem öffentlichen Platz ausgestellt.

 

Schandmaske

Der Verurteilte musste lächerlich aussehende Masken tragen.

 

Fasspranger

Ähnlich wie der geläufige Pranger wird der Verurteile auf dem Richtplatz in einem Fass der Öffentlichkeit zur Schau gestellt. In diesem Fass waren unangenehme Flüssigkeiten, wie Urin, Fäkalien, Schweineblut, faules Wasser etc. gefüllt.

Der Gestank, der von dem Verurteilten ausging, beschämte ihn und die Bevölkerung konnte ihn begutachten und nach Herzenslust für seine Vergehen beschimpfen oder Verletzen.

Besonders wenn offene Wunden zugefügt wurden, kam es häufig zu tödlichen Infektionen, wenn die faulige Flüssigkeit in die Wunde eindrang.

 

Mundsperre

Der Mund soll offen gehalten werden und den Angeklagten bloßstellen, indem ihm der Speichen aus dem Mund herausläuft und er nicht mehr richtig sprechen kann.

 

Halsgeige, Schandgeige, spanische Geige, Schandkragen

Meist aus Holz gefertigt war die Halsgeige eine „harmlose“ Konstruktion zur Exekution einer Ehrenstrafe. Sie diente der Demütigung. Meist bekamen sie Frauen umgelegt.

Sie hatte ein großes Loch für den Hals und zwei kleinere Löcher für die Handgelenke. Wenn sie angelegt wurde, hatten die Arme eine starre Stellung vor dem Körper.

Das Opfer konnte so natürlich auch vom Henker gequält werden, oder wenn es am Dorfplatz angebunden wurde, von der Bevölkerung.