Durch laufend neue Lehnsverhältnisse der Ratsherren mit den Bauern der Umgebung dehnte sich der Einfluss der Nürnberger Patrizier auf das gesamte Umfeld der Stadt aus, so dass Nürnberg schnell zur bedeutendsten Regionalmacht der Gegend wurde.


Rund 40 Familien und eine Reihe von Institutionen des „Rates“ besaßen Grundstücke und Untertanen im Nürnberger Umland.


Für das Jahr 1497 geht das Stadtlexikon von insgesamt 28.000 Personen in 5.780 Haushalten und 780 Orten außerhalb Nürnbergs aus, die der Freien Reichsstadt abgabepflichtig waren.

Nürnberg zählte zu den 4 größten Städte des Reiches neben Augsburg, Köln und Lübeck und war für seinen Erfindergeist berühmt.


Aber auch soziale Angelegenheiten wurden nicht aus den Augen gelassen. So gründete der Nürnberger Bürger Konrad Groß im Jahre 1339 mittels einer Stiftung das Heilig-Geist-Spital, das sich bald nicht nur zur wichtigsten sozialen Institution unter dem Rat der Stadt entwickelte, sondern über Zins- und Abgabenverpflichtungen zu einem der größten Grundstücksbesitzer des Nürnberger Umlandes wurde (im 18. Jahrhundert noch mehr als 700 Bauernhöfe in über 150 Orten).


Als weitere bedeutende Sozialinstitution der Stadt mit Grundstücksbesitz im Umland ist vor allem das sogenannte „Nürnberger Landalmosen“ zu nennen (um 1800 noch mehr als 1800 Höfe und Güter in über 500 Ortschaften), das nach der Reformation eingerichtet wurde und zeitweise für die Güter des Heilig-Geist-Spitals mitverantwortlich war.